Die Mitgliederversammlung des DRK-Kreisverbandes Lörrach e.V. wurde in diesem Jahr in Aitern ausgerichtet. Kreisvorsitzender Dr. Günter Boll begrüßte dort Gäste aus Politik, befreundeter Organisationen sowie die Mitglieder des eigenen Verbandes.
Für die Berichtsjahre 2022 und 2023 zog Kreisvorsitzender Dr. Günter Boll zunächst ein positives Fazit über alle Bereiche des Verbandes. Viele über das übliche Maß hinausgehende Herausforderungen galt es zu meistern und dies hat in Zusammenarbeit mit allen Ortsvereinen sehr gut funktioniert. Mit Sorge beobachtet man allerdings die Entwicklung im Rettungsdienst. Neben fehlenden Fachkräften muss wesentlich in die Infrastruktur investiert werden um die vom Land Baden-Württemberg vorgegebene verkürzte Hilfsfirst zu erreichen. Die alternative Verwendung von Mitgliedsbeiträgen für Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge schloss Dr. Boll dabei kategorisch aus.
Kreisgeschäftsführer Markus Lapp erinnerte an die gesamtverbandlichen Leistungen aller Helferinnen und Helfer während der Corona Pandemie. Dieses Ereignis hat aufgezeigt, dass das Rote Kreuz fachlich aber insbesondere personell in der Lage ist, der Bevölkerung ausdauernd helfend zur Seite stehen zu können. Grundlage dieser Leistungsfähigkeit bildet das komplexe Hilfeleistungspotential unseres Verbandes indem vernetztes Denken und Handeln sowie eine gründliche Qualifizierung unserer Helferinnen und Helfer im Mittelpunkt steht, so Lapp in seinem Bericht. Nach Ende der Corona Beschränkungen konnten viele Aufgabenfelder wieder im gewohnten Umfang angeboten werden, entsprechend erhöhten sich auch wieder die Leistungskennziffern.
Für den Rettungsdienst berichtete Ralf Götz über den Stand der Hilfsfristen. Insbesondere der Anstieg von Einsatzfahrten im Rettungsdienst von 15% wirkt sich negativ auf die Hilfsfristen aus. Zur weiteren Verbesserung der Fristen sind zwischenzeitlich Erweiterungen in den Vorhaltungen von Rettungsfahrzeugen beschlossen und umgesetzt worden. Positiv zu bewerten ist das weiterhin hohe Interesse am Beruf des Notfallsanitäters. Jährlich werden sechs Auszubildende mit einer dreijährigen Berufsausbildung auf die Tätigkeiten im Rettungsdienst vorbereitet. Um auch die internen Fortbildungen zu verbessern wurde ein von der American Heart Assoziation zertifiziertes Simulationszentrum in Betrieb genommen. Besonders hervorgehoben wurde die Inbetriebnahme des Digital Funkes für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr. Mit dem Digitalfunk ergeben sich nun mehr Kommunikationsmöglichkeiten der Organisationen, insbesondere ist dieses System aber abhörsicher.
Über die Finanzlage des Kreisverbandes berichtete Albrecht Amann der Versammlung. Die Einnahmen- und Ausgabensituation beider Berichtsjahre sind stabil. Dabei sind die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen als wichtige Einnahmequelle zu bezeichnen, mit der die ehrenamtliche Grundstruktur des Vereins finanziert wird. Herr Amann dankt allen Fördermitgliedern für die Unterstützung des DRK Kreisverbandes.
Herr Redling berichtete für die Kreisbereitschaftsleitung über zwei arbeitsreiche Jahre. 13 Bereitschaften und vier Arbeitskreise mit 430 Einsatzkräften leisteten insgesamt 55.000 ehrenamtliche Stunden bei Sanitätsdiensten, Einsätzen der Helfer vor Ort Gruppen, in der Krisenintervention, bei Einsätzen der Rettungshundestaffel, in der täglichen Gefahrenabwehr oder auch bei Einsätzen des Herzenswunsch Mobil. Neben 13 neu ausgebildeten Führungskräften wurden 70 neue Sanitätshelfer qualifiziert.
Herr Roland Kraus berichtete im Aufgabenbereich der Sozialarbeit zunächst über die Besuchshundegruppe. Die etwa 60 Besuchshundeteams haben in beiden Berichtszeiträumen etwa 500 Besuche mit ihren Hunden durchgeführt und damit Abwechslung in den Alltag der Heimbewohner gebracht. Auch die Bewegungsprogramme konnten nach Ende der Beschränkungen der Corona Pandemie wieder angeboten werden. Ebenso die Seniorennachmittage, die unter anderem auch auf der Kreisgeschäftsstelle angeboten werden. Die beiden DRK Kleiderläden in Lörrach und Schopfheim konnten ab Mitte 2022 wieder regulär öffnen. Etwa 90.000 gut gebrauchte Kleidungsstücke finden jedes Jahr über diese zum Selbstkostenpreis einen neuen Besitzer.
Geehrt wurden anlässlich der Versammlung Helferinnen und Helfer der Arbeitskreise des Kreisverbandes für 5, 10, 15 und 20 Jahre. Ergänzend dazu wurden noch Ehrungen für Einsatzkräfte durch die Landtagsabgeordnete der Grünen, Frau Sarah Hagmann, vorgenommen, die anlässlich der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Einsatz waren.
Grußworte mit einem verbundenen Dank für die geleistete Arbeit überbrachten MdL Frau Sarah Hagmann, Landesgeschäftsführer Herr Leonard von Hammerstein, die Kreistagsmitglieder Herr Dr. Udo Schwehr und Herr Eduard Behringer sowie Herr Ingo Zahoransky vom Kreisfeuerwehrverband Lörrach.